Was sind die Smriti?
Smriti (Sanskrit: स्मृति, „Erinnerung“) bezeichnet im Hinduismus einen umfangreichen Kanon späterer Schriften, die im Gegensatz zu den als Offenbarung geltenden Shrutis (Veden) als von Menschen verfasst betrachtet werden. Zu den Smriti-Texten gehören die Epen Ramayana und Mahabharata, die Puranas und die Dharmashastras wie die Manusmriti, die als Autorität für religiöse und soziale Normen dienen, auch wenn sie den Shrutis nachgeordnet sind.
Charakter und Inhalt
Menschliche Urheberschaft: Während die Shrutis (Veden) als göttliche Offenbarungen angesehen werden, sind die Smritis Werke menschlicher Weiser, die Geschichten über die Götter erzählen und Verhaltensregeln für alle Lebenslagen aufzeigen.
Autorität: Smritis haben nur dann Autorität, wenn sie mit den Shrutis übereinstimmen. Sie sind eine Art „traditionelles Gedächtnis“ und erweitern die Lehren der Veden.
Umfang: Der Smriti-Kanon ist sehr umfangreich und umfasst verschiedene Gattungen.
Beispiele für Smriti-Texte
Epen:
Die beiden großen indischen Epen, Mahabharata und Ramayana, gehören zur Smriti-Literatur.
Dharmashastras:
Diese Schriften enthalten detaillierte Gesetze und Verhaltensregeln (Dharma) für die Gesellschaft. Ein bekanntes Beispiel ist die Manusmriti (Gesetze des Manu), die die Pflichten der Menschen je nach sozialer Klasse und Lebensphase beschreibt.
Puranas:
Diese Texte erzählen Mythen und Geschichten über Götter, Helden und die Welt.
Vedangas:
Zusätzliche Schriften, die die Veden ergänzen.
Bedeutung
Smritis sind für Hindus wichtig, da sie praktische Leitfäden für das tägliche Leben, religiöse Rituale und soziale Interaktionen bieten. Sie helfen dabei, die hinduistische Tradition und das kulturelle Erbe zu bewahren und zu vermitteln

Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.